Einstellungen von Lehramtsstudierenden im Umgang mit Fremdheit: Typenbildung nach Persönlichkeitsvariablen als diagnostisches Instrument einer heterogenitätsbewussten LehrerInnenbildung
Abstract
Umgang mit Fremdheit begegnet uns nicht nur als Herausforderung des Zusammenlebens in Folge von Migrationsprozessen.Umgang mit Fremdheit spielt auch eine Rolle, wenn unser Handeln im Nahraum Folgen für Menschen hat,
mit denen wir nur über ökonomische oder ökologische Beziehungen in Verbindung stehen. Um Kinder und Jugendliche an
konstruktive Formen des Umgangs mit Fremdheit heranzuführen, müssen Lehrkräfte selbst bereichsspezifisch relevante
Kompetenzen ausgeprägt haben. Eine wichtige Basis einer Bildung im Sinne gegenseitiger Verantwortung wird deshalb in
der LehrerInnenbildung verortet. Aus der Professionsforschung wissen wir um die Bedeutung handlungsleitender Kognitionen
für erfolgreiches Handeln im Unterricht. In der berichteten Studie wurden handlungsleitende Kognitionen von Lehramtsstudierenden
speziell im Umgang mit Fremdheit erhoben. Die quantitative Befragung zielte auf die bereichsspezifisch
operationalisierten Konstrukte des Gerechte-Welt-Glaubens und der Selbstwirksamkeit. Der Beitrag stellt die clusteranalytische
Typisierung einer Stichprobe von Lehramtsstudierenden nach der jeweiligen Ausprägung und Konstellation dieser
Einstellungen im Umgang mit Fremdheit vor. Aus dieser Typisierung der Merkmalskonstellationen werden Überlegungen
zur Passung hochschuldidaktischer Maßnahmen gemäß den Entwicklungsbedarfen der Studierenden formuliert.